De lütte Plattschaul #5: Beim Blutspenden

Aus den Neuproduktionen der Fritz-Reuter-Bühne zitieren, übersetzen und erklären wir zu jeder Inszenierung eine Schlagzeile aus dem Stücktext. Sie werden sehen: Plattschnacken ist viel leichter als Sie denken und für Jede:n im Alltag locker anwendbar. – Diesmal: Plattdeutsch für Ihren Blutspendetermin aus De lütte Horrorladen.

 

Original: „Jungedi. Ick kann viellicht noch ein bäten wat hier rutquetschen. Äwer mit de välen Plaster an de Poten is dat nich so licht.“

 

Aussprache: [„Jungedi. Ick kann villicht noch ein bähten wat hier ruhtquetschen. Ähwer mit däi vählen Plaster an däi Poten is dat nich so licht.“]

 

Übersetzung: („Mann oh mann. Ich kann vielleicht noch ein bisschen was hier rausquetschen. Aber mit den vielen Pflastern an den Pfoten ist das nicht so leicht.“)

 

Wie viel Blut braucht eigentlich eine fleischfressende Pflanze? Als Simon Kreihboom herausfindet, was dieser botanische Exot, der ihm und Mushniks Blumenladen plötzlichen Erfolg beschert hat, als Nahrung benötigt - „Ein geheime Flüssigkeit. Äwer an de kümmt man ganz licht ran.“ („Eine geheime Flüssigkeit. Aber an die kommt man ganz leicht ran.“) - sticht er sich regelmäßig in die Finger, um das gierige Gewächs mit seinem Blut am Leben zu erhalten. „Giww mi, Simon, füll mienen gräunen Buuk!“ („Gib’s mir, Simon, füll meinen grünen Bauch!“) fordert das mittlerweile riesig wuchernde, grüne Monstrum immer wieder und treibt den bereits blutarmen Simon zur Verzweiflung: „Äwer miehr hew ick nich. Wat sall ick denn maken? Mi de Pulsadern upsnieden?“ („Aber mehr habe ich nicht. Was soll ich denn machen? Mir die Pulsadern aufschneiden?“). „Du wardst all einen finnen, denn‘ du awmurksen kannst, dormit ick wat tau Äten krigg!“ („Du wirst schon einen finden, den du umbringen kannst, damit ich was zum Essen kriege!“), die Pflanze schreckt vor nichts zurück. Simon muss sich überlegen, wie weit er bereit ist, für seinen neu gewonnenen Erfolg zu gehen. Wie sich der junge Blumenverkäufer entscheidet, das können Sie ab dem 14. Oktober im Musical „De lütte Horrorladen“ in der neuen Spielstätte des Theaters, der M*Halle, sehen. Und wenn Sie Simon Kreihboom bei der Fütterung der gierigen Pflanze, oder vielleicht auch die Krankenhäuser in Ihrer Nähe unterstützen möchten, dann gehen Sie zum nächstgelegenen Blutspendezentrum.

De lütte Horrorladen- v.l. Simon Grundbacher, Philipp Lang © Silke Winkler
De lütte Horrorladen- v.l. Simon Grundbacher, Philipp Lang © Silke Winkler

So oder so: Sie können Leben retten. Und sollte Ihre Blutmenge mal nicht ausreichen, dann antworten Sie doch einfach up Platt.

 

Wir wiederholen: „Jungedi. Ick kann viellicht noch ein bäten wat hier rutquetschen. Äwer mit de välen Plaster an de Poten is dat nich so licht.“

Alle Infos und Tickets finden Sie hier.

 

Veröffentlich im Oktober 2022

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