De lütte Plattschaul #12: Für Ihren Geburtstermin

Aus den Neuproduktionen der Fritz-Reuter-Bühne zitieren, übersetzen und erklären wir zu jeder Inszenierung eine Schlagzeile aus dem Stücktext. Sie werden sehen: Plattschnacken ist viel leichter als Sie denken und für Jede:n im Alltag locker anwendbar. – Diesmal: Plattdeutsch für ausreichend Vokabular beim Fluchen während Ihrer Geburt aus Bliw doch tau’n Frühstück.

Original: „Oh Schiet! Ick glöw, nu geiht dat los!“

Aussprache: [„Oh Schiiht! Ikk glöhf, nuh geit datt loos!“)

Übersetzung: („Oh Scheiße! Ick glaube, nun geht es los!“)

 

Es beginnt mit einem einfachen „Buukkniepen“ („Bauchkneifen“). Ein Blick auf den Test und ein entgeistertes „Ach du leiwe Tied“ („Ach du liebe Zeit“). Ein „Mi luust de Aap!“ („Mich laust der Affe!“) des überraschten Lebenspartners. Und dann - glückliche neun Monate später, mit schönen Momenten wie „All wedder! Wisst mal fäuhlen?“ („Schon wieder! Willst du mal fühlen?“) - ist es soweit, denn „dat Baby will säker jichtenswann an de frische Luft!“ („das Baby will sicher irgendwann an die frische Luft“).

 

So auch bei Luise, der jungen, schlagfertigen Protagonistin in unserer neuen Komödie Bliw doch tau’n Frühstück (Bleib doch zum Frühstück). Hochschwanger spaziert diese in die Wohnung und das gesetzte Leben des ahnungslosen Georg. Sie weiß nicht wohin und in eine Klinik kriegen sie „kein teihn Pier“ („keine zehn Pferde“).

 

„Un Se sünd einfach los, ahn tau weiten wo Se slapen koenen“ („Und Sie sind einfach los, ohne zu wissen, wo sie schlafen können?“), angesichts ihrer Lage, bringt es Georg einfach nicht über sich, Luise aus dem Haus zu werfen und somit auf die Straße zu setzen – so sehr er das auch eigentlich wollen würde, denn dieser jungen Frau mangelt es an Manieren.

Unentwegt macht sie sich über sein spießiges Leben lustig: „Rägeln? Is doch för’n Nors!“ (Regeln? Ist doch für’n Arsch!“) bis schließlich - „Oh Schiet! Ick glöw, nu geiht dat los!“ - der Trubel beginnt:

 

Zwischen „Fläuken Se man, dat helpt“ („Fluchen Sie mal, das hilft“) und „Oh, Dokter, kamen Se fix!“ („Oh, Doktor, kommen Sie schnell“) jachtert Georg von der wehengeplagten Luise zum Telefon. „Wat weit de olle Braddler denn schon!“ („Was weiß der olle Schwätzer denn schon!“), wettert Luise unterdess gegen die Halbgötter in weiß: „Nu gah mi von’n Acker, ollen Stackel“ („Nun geh mir vom Acker, du alter Kerl“) – ja, in Sachen Fluchen macht ihr keiner was vor: „Klei mi doch an’n Nors!“ (wörtlich: „Kratz mich doch am Hintern“)

 

Wenn Sie wissen wollen, wie es mit diesem ungleichen Paar weitergeht oder einfach ein bisschen Vorbereitung auf ihren eigenen Geburtstermin brauchen, dann sein Sie herzlich willkommen zu Bliw doch tau’n Frühstück. Die Schweriner Premiere ist im Großen Haus am 23. Januar und anschließend finden Sie Georg, Luise und den drömeligen Nachbarn Jens in der M*Halle auf dem Großen Dreesch und auf Tour durch Norddeutschland.

 

Und wenn es bei Ihnen so weit ist, dann versuchen Sie es doch einfach mal up Platt:


Wir wiederholen: „Oh Schiet! Ick glöw, nu geiht dat los!“

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